Kurzes Betätigungsprofil für Kinder
Short Child Occupational Profile = SCOPE
Betätigungsorientierung

Kindern erfolgreiche Betätigungen zu ermöglichen ist eine wesentliche Aufgabe der Ergotherapie. Obwohl ErgotherapeutInnen in den letzten Jahren zunehmend den Bedarf an betätigungsorientierten Assessments für Kinder erkannt haben, wird sich in der pädiatrischen Praxis weiterhin stark auf Assessments verlassen, die Entwicklungsdefizite auf den Gebieten Motorik, Kognition und Wahrnehmung identifizieren.

Im Kontrast dazu eröffnet das SCOPE den TherapeutInnen die Möglichkeit, die persönlichen und kontextabhängigen Systeme, die der kindlichen Betätigungsausübung zugrunde liegen, zu erfassen, und zwar durch die Anwendung der theoretischen Grundlagen des MOHO. Infolgedessen können die Bereiche der Stärken und Schwierigkeiten des Kindes, die das SCOPE aufzeigt, direkt die Bedingungen der Interventionen, die eine gesteigerte kindliche Betätigungspartizipation zum Ziel haben, begrifflich fassen.

Das SCOPE weist darauf hin, dass die Entwicklungsperspektive „eine“ der unterschiedlichen Perspektiven ist, aus der Ergotherapeutinnen die kindliche Betätigungsausübung beurteilen. Das SCOPE schließt Entwicklungsbetrachtungen weder aus noch priorisiert es diese. Vielmehr überlässt das SCOPE es dem therapeutischen Reasoning der TherapeutIn, die relative Bedeutung und Anwendbarkeit von Entwicklungsbetrachtungen bei der Handhabung des Assessment mit jedem einzelnen Klienten zu bewerten.

Damit kann das SCOPE der TherapeutIn helfen, Daten von anderen Assessments zu integrieren, oder den Nutzen zusätzlicher Informationen zu bestimmen, während ein betätigungsbezogener Fokus auf die dynamische Interaktion zwischen verschiedenen Menschen und Umweltsystemen, denen individuelle Funktionen und Erfahrungen unterliegen, beibehalten wird.

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